Influencer Ansprache: Bitte präzise und klar
Wie Ihre Kooperationsanfrage nicht im Papierkorb landet
Rita Löschke
02.08.2022
Influencer Marketing birgt viele Vorteile, denn Marken erreichen Ihre Zielgruppe damit wirksam und zielgerichtet. Zu den wichtigsten ersten Schritten im Rahmen einer Influencer-Kooperation gehört die Identifikation und Ansprache passender Content Creator.
Die meisten Influencer erhalten mehrere Anfragen pro Monat. Je größer der Bekanntheitsgrad, desto größer das Anfragevolumen. Ihre Kooperationsanfrage ist demnach nicht die einzige, die eingeht. Wie kann es aber gelingen, dass die eigene Anfrage nicht sofort im Papierkorb landet?
Klare, eindeutige Anforderungen gleich von Anfang an
Anfragen ohne klaren Inhalt sind ein absolutes No-Go. Bereits der Betreff muss klarmachen, worum es geht und auch der Inhalt muss punkten.
Laut des „Influencer Outreach Survey“ von HypeAuditor, wünschen sich Content Creator klare Informationen statt inhaltsleeres Geplänkel:
→ 59% der Influencer gaben an, dass sie gerne eine klare Information zu verfügbaren Budgets und den erwarteten Ergebnissen sehen würden.
→ 61% der Influencer wünschen sich eine klare Beschreibung des Produkts oder der Dienstleistung, die beworben werden soll.
→ Mehr als die Hälfte (51 Prozent) vermisste Informationen über das Unternehmen, mit dem sie Kooperieren sollen.
Versuchen Sie, folgende Punkte bei Ihrer Kooperationsanfrage zu berücksichtigen
- Konkreter, aussagekräftiger Betreff
- Einstieg: Wer sind Sie und wie und warum sind Sie auf den Influencer gekommen?
- Worum geht es? Welches Produkt soll beworben werden? Was wollen Sie genau?
- Wie könnte eine Kooperation aussehen?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
- Welches Timing ist vorgesehen?
- Frage nach dem grundsätzlichen Interesse an einer Kooperation
- Ihr Kontakt für Austausch und Rückfragen
Das sollten Sie bei Ihrer Kooperationsanfrage beachten
1
E-Mail oder Telefon?
Die meisten Content Creator bevorzugen die Kontaktaufnahme via E-Mail oder über Direct Message und wollen nicht angerufen werden. Die junge Generation telefoniert ungern und bevorzugt generell asynchrone Kommunikationswege, wie Chat, Direktnachricht oder E-Mail. Abgesehen davon arbeiten Influencer nicht immer im klassischen 9-to-5-Jobmodell, sind viel unterwegs, meist mit Content-Erstellung beschäftigt und deshalb schwer telefonisch erreichbar.
E-Mail-Adresse sind zumeist im Impressum der Influencer zu finden. Manchmal geben Influencer auch konkret an, wie sie kontaktiert werden möchten oder ob es ein Management oder eine Agentur gibt, die alle Kooperationsanfragen koordiniert. Eine Recherche in den Profilen und Seiten der potenziellen Kooperationspartner lohnt sich.
2
Bitte nicht spammen
Influencer sind oft auf mehreren Kanälen aktiv. Das bietet grundlegend die Chance, den Content Creator über verschiedene Kanäle anzusprechen. Bitte geben Sie Ihre Nachricht aber nicht über alle verfügbaren Kanäle gleichzeitig ein. Sollte die Antwort auf Ihre Anfrage über den ersten Kanal ausbleiben, dann besteht dennoch die Möglichkeit einen erneuten Versuch über einen anderen Kanal zu starten. Vielleicht ist die ursprüngliche Nachricht ungewollt untergegangen oder im Spam-Ordner gelandet. Bleibt auch dieser weitere Versuch unbeantwortet, dann hat der Influencer höchstwahrscheinlich kein Interesse an der Kooperation. Von weiteren Kontaktversuchen über einen dritten Kanal sollten Sie absehen.
3
Kurz oder lang?
Wer hat heute schon Zeit und Muße, sich lange, umständliche Anfragen durchzulesen? „So viel wie nötig und so wenig wie möglich“ lautet die Maßgabe bei der Influencer-Ansprache. Schätzen Sie die Zeit des Influencers wert und formulieren Ihre Anfrage präzise und kommen schnell zum Punkt.
Die wichtigsten Eckdaten der Kooperation sollten bei der Kontaktaufnahme bereits mitgeteilt werden.
• Zeitraum / Timing
• Thema / Produkt
• Leistungsumfang / Art der Zusammenarbeit
• Budget / Vergütungsform
Existiert bereits ein Briefing, so kann dies durchaus beigefügt werden, damit der Influencer sich einen Eindruck vom möglichen Auftrag machen kann und prüfen, ob Auftraggeber und Kampagne passen oder nicht.
4
Du oder Sie?
Viele Content Creator bevorzugen eine persönliche Ansprache und damit das Du. Allerdings trifft das eben nicht auf alle zu und zu persönlich sollte es auch nicht werden: „Hey Liebes“ ist kein geeigneter Einstieg für eine Business-Kooperation. Im Zweifelsfall kann ein Erstkontakt mit einem neutralen „Sie“ und der Frage, ob es ok ist zu Duzen, erfolgen.
Achten Sie darauf, dass Sie den Namen auch richtig schreiben und begehen Sie keinen Copy-Paste-Fauxpas und vergessen den Namen aus einer Anfrage an einen anderen Influencer zu ändern, wenn sie diese als Vorlage nutzen.
Recherche first!
Um die eigene Zeit und die der Content Creator nicht zu verschwenden, ist eine genaue Recherche und Prüfung der Passgenauigkeit im Vorfeld wichtig. Propagiert ein Influencer beispielsweise seit Jahren Clean Eating, so ist die Kooperationsanfrage eines Fertigprodukte-Herstellers unpassend. Das Beschäftigen mit den Inhalten, Botschaften und Werten des Influencers sind Pflicht! Folgen Sie den Wunsch-Kandidaten einige Zeit und lesen deren Inhalte.
Wer sich mit den Inhalten, Werten und Profilen der Influencer genau auseinander setzt, kann auch die Ansprache persönlicher und individueller gestalten und schneller eine gemeinsame Ebene und Vertrauen aufbauen.
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