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Klein, aber oho! Warum Nano Influencer zu Unrecht unterschätzt werden 

Wie insbesondere regionale Marken von kleinen Influencern profitieren

Rita Löschke

06.10.2021

Influencer sind Personen im Social Web, die sich durch die regelmäßige Produktion von zielgruppenrelevantem Content eine Community und damit eine gewisse Popularität aufgebaut haben. Diese Blogger, YouTuber oder Instagram-Stars haben einen großen Einfluss auf ihre Follower, weswegen sie von Marken als Werbebotschafter sehr geschätzt werden.

Diese digitalen Meinungsbildner können in spezifische Gruppen eingeordnet werden. Nach Tegtmeier beispielsweise aufgrund der Größe ihrer Fangemeinde und ihrer „Digital Influence“ in

  • Nano Influencer (ab 1.000 Follower)
  • Micro Influencer (ab 10.000 Follower)
  • Macro Influencer (ab 100.000 Follower)
  • Mega Influencer (ab 1 Mio.+ Follower)

Laut einer Analyse von HypeAuditor, wird die Influencer-Landschaft in Deutschland hauptsächlich von Micro Influencern dominiert (43%). Nano-Influencer bilden die zweitgrößte Säule mit 32%. Mega Influencer sind hingegen in Deutschland kaum zu finden (0.22%).

Unternehmen streben bei der Auswahl von möglichen Kooperationspartnern oft zunächst nach großen Fangemeinden, um maximal viele Menschen mit dem Influencer Marketing erreichen zu können. Diese starke Reichweite lassen sich die Influencer allerdings auch gut bezahlen.

Der Kostenaspekt ist jedoch nicht der einzige Grund, sich mit kleinen Influencern zu beschäftigen. Einige weitere Gründe haben wir nachfolgend zusammengetragen:

Es kommt nicht immer auf die Größe an

Nano Influencer haben eine kleine Fanbase. Meist überschreiten diese Content Creator die 1.000-Fan-Marke nur knapp. Allerdings stehen sie ihrer Community sehr nah. Bei einer kleinen Anzahl an Followern bleibt dem Influencer noch Zeit die Kommentare zu lesen und gar individuell zu beantworten – einer Person mit 100.000+ Followern ist dies kaum möglich. Das spiegelt sich in der Engagement Rate wider: diese beträgt bei Influencern mit maximal 5.000 Fans laut HypeAuditor 7.14%, wohingegen Influencer mit 100.000 – 1 Mio. Abonnenten nur 2.55% erzielen. Nano Influencer kompensieren also ihre geringe Reichweite durch starke Engagement Raten.

Achtung: Größe kann gekauft sein

Fans und Follower allein stehen nicht unbedingt für Qualität. Follower, Kommentare und Likes können gekauft oder durch Comment Pods künstlich aufgebläht sein. Für eine Marke sind sie damit wertlos.

Deshalb lohnt es sich, nicht nur auf Reichweite zu setzen, sondern Faktoren, wie Einfluss, Authentizität und gute Interaktion zu berücksichtigen. Und hier kommen Nano Influencer ins Spiel!

5 Gute Gründe für Nano Influencer

1

Stark für Nischenthemen

Nano Influencer sind meist Spezialisten und besetzen eine Nische. Das kann eine Nischensportart fernab vom Mainstream sein, ein sehr spezielles Hobby oder Berichte über bestimmte Orte oder Reise-Destinationen.
Die Audience dieser Spezialisten ist weniger umfangreich, aber dafür interessiert sie sich eben für genau dieses konkrete Thema. Werbebotschaften erreichen also zielgerichtet die Wunschkunden und Streuverluste werden dadurch minimiert.

2

Regionale Marken profitieren

Wer ein lokales Geschäft betreibt, dem nützt es wenig, wenn ganz Deutschland durch einen Content Creator von seinem Laden erfährt. Der Streuverlust der Botschaft ist groß und wertvolles Marketing-Geld verpufft.
Nano Influencer erreichen oftmals eine regionale Zielgruppe und das kann für regional aufgestellte Unternehmen einen großen Mehrwert darstellen.

3

Authentizität im Vordergrund

Steht der Influencer nicht wirklich hinter dem Produkt, was er bewirbt, gewinnt die Marke beim Verbraucher nicht.
Nano Influencer teilen mit ihren Followern gleiche Interessen und brennen für ein bestimmtes Thema. Das schätzt die Fangemeinschaft. Die Verbindung der Nano Influencer und Ihren Followern ist weitaus größer und die Glaubwürdigkeit ist höher als bei Celebrities und Mega Influencern. Kleinere Influencer sind nahbar und werden als normale Menschen von nebenan wahrgenommen.

4

Geringe Kosten

Nicht jedes Unternehmen ist in der Lage, große Summen in Influencer Marketing zu investieren. Computer Bild zu Folge hat Dagi Bee einen Medienwert von ca. 20.000,00€ je Posting.
Abseits von Dagi Bee, Pamela Reif oder Gronkh, liegt bei Instagram der Preis für das Erreichen für 1.000 Fans bei ca. 10,00€ pro Posting. Somit passt die Zusammenarbeit mit Nano Influencern in fast jedes Marketing-Budget. So mancher kleine Influencer freut sich bereits, wenn er das Produkt behalten darf, was er im Rahmen der Kooperation vorstellt und bewirbt.

5

Wenig Konkurrenz

Exklusivität ist teuer – zumindest bei großen Influencern. Kleine Influencer bieten per se eine gewisse Exklusivität, denn sie haben meist wenige Werbepartner. Entscheidet sich ein Unternehmen für eine Kooperation, muss es nicht aus anderen Werbepartnerschaften herausstechen. Insgesamt ist das Verhältnis von Werbecontent zu authentischem Content geringer. Das schätzen einerseits die Follower, andererseits gehen die eigenen Botschaften nicht in einer Masse von Werbecontent unter.

Fazit: Wenig Follower, aber viel Power

Sie haben eine kleine Reichweite, aber dafür großes Potenzial: Die Nano Influencer. Gerade für regionale Brands oder Unternehmen mit Nischenthemen sind sie als Werbepartner bestens geeignet. Schon mit kleinem Budget lassen sich gute Erfolge erzielen.
Dabei ist die Auswahl an potenziellen Kooperationspartnern gigantisch, denn kleinere Influencer dominieren den deutschen Markt. Wichtig ist, den passenden Influencer auszuwählen und eine fundierte Influencer Strategie zu entwickeln, um wirksames Influencer Marketing betreiben zu können.

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